Seit vier Tagen laufen die Freiraumtage in Dortmund. Bevor die Aktionswoche am Wochenende noch einmal richtig Fahrt aufnimmt, ließen es die Freiraumaktivist*innen am heutigen Donnerstag etwas ruhiger angehen. Ein “Besonderer Schmaus” war angekündigt.
“In einem Leerstehenden Gebäude im Hafengebiet war bereits die Tafel gedeckt, doch leider hat die Polizei in einem Anfall schlechter Tischmanieren unser Mittagessen verhindert”, berichtet Kim Wegener von der Initiative für das Soziale Zentrum Avanti. “Die Teilnehmer*innen haben sich daraufhin entschlossen, in den Labsa-Garten am Burgtor auszuweichen.” Bis zum frühen Abend fand dort ein Picknick mit musikalischer Begleitung statt.
Für die Polizei hatte der Tag sportlich begonnen. In der Nacht wurde am leerstehenden Hochhaus in der Kielstraße über Mehrere Stockwerke ein Transparent mit der Aufschrift “Besetzt” angebracht. “Offenbar haben die ‘Besetzer*innen’ das Gebäude bereits in der Nacht wieder verlassen”, so Wegener. “Nach den Schikanen von gestern sind wir schon amüsiert darüber, dass die Polizei gezwungen wird ein Hochhaus zu durchsuchen, um sicher zu stellen, dass wirklich keine Besetzer*innen da sind.”
Für den Abend ist eine Veranstaltung mit Zeitzeugen zu Hausbesetzungen in Dortmund von den 80er Jahren bis heute angekündigt. Danach soll der Abend mit zwei DJ’s in der Kulturkneipe Schlegels ausklingen.
Am Wochenende verlegt Avanti seine Aktivitäten auf die Straßen Dortmunds. “Am Freitag werden wir mit einer Leerstands-Schnitzeljagd auf die vielen Dutzend leerstehenden Gebäude in der Nordstadt hinweisen und unserer Forderung nach Nutzung dieser Leerstände für selbstverwaltete Initiativen Nachdruck verleihen,” so Wegener. “Am Samstag laden wir dann zur Freiraumparade durch die Innen- und Nordstadt. Beginn ist um 14:00 an der Katharinenstraße”