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Kunstaustellung und Polizeieinsatz – Tag 3 der Freiraumtage

KanalMit einer Kunstaustellung in einem Leerstehenden Gebäude im Hafen hat Avanti den dritten Tag der Aktionswoche eingeläutet.

Galerie“Künstler*innen aus Dortmund und der Region haben in unserer Kunstausstellung ein leerstehendes Gebäude am Dortmunder Kanal geschmückt”, berichtet Michael Gröning von der Initiative Avanti. “Neben zahlreichen Bildern sahen die vielen Besucher*innen eine Installation und erlebten eine Noise-Performance.” Organisiert wurde die Ausstellung von der Gruppe “Raumräuber”. Am Ende hielt die Polizei 30 Menschen in fest, die sich am Kanal aufgehalten und gegrillt hatten. Die Polizei nahm Personalien auf und erteilte Platzverweise.

Davon wollen sich die Freiraumaktivist*innen aber nicht einschüchtern lassen und fahren mit ihrem Programm wie geplant fort. Nach einem spontanen Straßenkonzert zeigt Avanti am Abend den Film “Creativity and the Capitalist City” über Freiraumprojekte in Amsterdam. Der Stadtsoziologe und Regisseur des Films, Tino Buchholz, hält eine Einführung und diskutiert danach über das Werk. Dazu gibt es die allabendliche Küche für Alle. Im Anschluss hält die Gruppe Recht auf Stadt einen Vortrag, und der Abend klingt gemütlich im Nordpol aus.

Installation“Bedanken wollen wir uns bei unseren Gastgeber*innen vom Vortag, der Kulturkneipe Schlegels”, so Gröning weiter. In der brechend vollen Kneipe fand am Vorabend ein Konzert mit Live-Musik aus verschiedenen Genres statt. “Wir hoffen, dass das aktuell von Schließung bedrohte Schlegels weiterhin bestehen und Raum für solche Veranstaltungen sein kann. Gleich morgen nutzen wir ihn erneut, indem wir im Anschluss an den regelmäßigen Jazz-Abend bei einer Party auflegen und weiterfeiern,” kündigt der Pressesprecher an.

Polizei warnt Anwohner*innen

Die erste Hälfte der Freiraumtage ist schon fast um, und die Resonanz ist umwerfend. Mittlerweile haben uns auch die allseits beliebten Damen und Herren von der Exekutive im Blick: Unser Interesse an Leerständen scheint sie etwas zu beunruhigen, sodass sie vermehrt an leerstehenden Gebäude Streife fahren und Nachbar*innen von Leerständen dazu anhalten, verdächtige Aktivitäten zu melden. Übernehmt euch nicht, liebe Polizei, die Woche ist noch lang. Wir haben noch einiges auf dem Programm… Continue reading

Tag 2 der Freiraumtage: Mach es selbst und trag es weiter

diy7Der zweite Teil der Dortmunder Freiraumtage stand heute unter dem Motto “Do it yourself”. Seit dem Vormittag drehte sich im Nordpol alles rund ums Selbermachen: Die etwa 80 Besucher*innen bastelten Masken, Bilder und Stencils, und lernten, wie sie Flyer designen. Die einen oder anderen Werke werden in den nächsten Tagen sicher noch im Stadtbild zu sehen sein. Am Nachmittag folgten Vorträge zu Freiraumkämpfen: Eine Aktivist*in aus Wien gab einen tiefergehenden Einblick in die Freiraumkämpfe in der österreichischen Hauptstadt, die Problematik von Leerstand im Allgemeinen sowie die kritische Reflexion städtischer Konzepte zum Beispiel von Zwischennutzungen. Menschen aus Bochum berichteten anschließend aus der “Villa”: In dem besetzten Haus im Stadtteil Langendreer schafen sich seit 30 Jahren Menschen einen Freiraum zum Leben und Wirken.

solipbAls uns die Nachricht erreichte, dass die Osterbesetzung der “Kulturpraxis Karies” in Paderborn heute Vormittag geräumt wurde, entschlossen wir uns zu einer Solinote an die Geräumten des #squatpb.

Heute Abend geht es noch zu einem Konzert ins Schlegels, am Mittwoch stehen dann Kunst und Kreativität im Mittelpunkt. Zuerst gibt es eine Kunstausstellung an einem ganz besonderen Ort (den wir noch verraten), später zeigen wir den Film “Creativity and Capitalism” im Nordpol. Abends berichten uns Menschen von “Recht auf Stadt Ruhr” von ihrer Initiative, ihren Zielen und Projekten.

Einige Bilder vom Tag findet ihr in unserer Bildergalerie.